Dezentrale Herstellung von Rapsölkraftstoff

Die Außenansicht einer dezentralen Ölmühle mit den silbernen Rapssilos im Hintergrund
Aus Ölsaaten kann sowohl in industriellen Ölmühlen (zentrale Ölmühlen, Großanlagen) mit Verarbeitungskapazitäten bis zu 4.000 Tonnen Ölsaat pro Tag als auch in dezentralen Kleinanlagen (dezentrale Ölmühlen) mit Verarbeitungskapazitäten zwischen 0,5 und 25 Tonnen Ölsaat pro Tag (in Einzelfällen auch bis 250 t/d) Pflanzenöl produziert werden.

Technische Verfahrensschritte

Rapssaat und Vorbehandlung

Eine Hand mit schwarzen Rapskörnern

Bei der dezentralen Ölgewinnung werden durch schonende Ölsaatenverarbeitung sogenannte kaltgepresste Pflanzenöle hergestellt, die keine der üblichen Raffinationsschritte durchlaufen. Die Rapssaatqualität, der Abpressvorgang und die Ölreinigung (Fest/Flüssig-Trennung) nehmen deshalb bei der dezentralen Ölsaatenverarbeitung großen Einfluss auf die Ölqualität.  Mehr

Pressung

Das Innere einer Maschinenhalle mit einer Ölpresse und weiteren technischen Anlagen

Bei der dezentralen Ölpressung werden v. a. Schneckenpressen eingesetzt. Die Verarbeitungskapazitäten dieser Pressen liegen in der Regel zwischen 5 und 1.000 kg Rapssaat/h. Es werden sowohl Seiherstab-Schneckenpressen als auch – für geringe Verarbeitungskapazitäten – Lochzylinder-Schneckenpressen verwendet.  Mehr

Reinigung

Eine Kammerfilterpresse mit mehreren Filterregistern

Im Anschluss an die Ölpressung erfolgt die Reinigung (Fest-/Flüssig-Trennung) des Truböles. Der Feststoffgehalt ist abhängig u. a. von der Bauform und dem Zustand (Verschleiß) der Ölpresse, der Durchsatzleistung, der verarbeiteten Ölsaat und dem Wassergehalt des Pressguts. Die im Öl nach der Pressung enthaltenen Feststoffe sollten über mindestens zwei Reinigungsstufen, nämlich Hauptreinigung (Grobklärung) und Sicherheitsfiltration (Endfiltration), weitgehend entfernt werden. Als Möglichkeiten der Fest-/Flüssig-Trennung bieten sich Sedimentations- und Filtrationsverfahren an.  Mehr

Öllagerung

Gestapelte IBC-Container zur Lagerung und zum Transport von Rapsölkraftstoff

Die Lagerung von Rapsölkraftstoff sollte möglichst bei konstant niedrigen Temperaturen zwischen 5 und 10 °C sowie dunkel, z. B. in einem Erdtank, erfolgen. Der Zutritt von Wasser durch Niederschläge oder Kondensation muss vermieden und der Kontakt mit (Luft-)Sauerstoff sollte, z. B. durch geringe Kontaktflächen, minimiert werden. Weiterhin sollten im Rapsöl bei der Lagerung möglichst geringe Anteile an Verunreinigungen enthalten sein. Bei korrekter Lagerung ist die Aufbewahrung bis zu einem Zeitraum von einem Jahr möglich.  Mehr

Nachbehandlung zur Absenkung unerwünschter Elementgehalte

Ein BigBag hängt über dem Einfülltrichter eines Dosierers

Um die seit 2012 geltenden, neuen Grenzwerte der DIN 51605 für Rapsölkraftstoff einhalten zu können, müssen dezentrale Ölmühlen verstärkt Nachbehandlungsverfahren zur Reduzierung von Calcium, Magnesium und Phosphor einsetzen.
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Additivierung von Rapsölkraftstoff

Rapsölkraftstoff wird im Labor mit Additiven versetzt, um die Eigenschaften des Kraftstoffs zu verbessern

Während bei Dieselkraftstoff die Nutzung von Additiven zur Verbesserung der Kraftstoffqualität Standard ist, wird Pflanzenölkraftstoff bisher weitgehend ohne Additive verwendet. Zur Verbesserung des Fließverhaltens bei niedrigen Temperaturen können jedoch auch bei Rapsölkraftstoff Additive zugegeben werden, was den Einsatz pflanzenöltauglicher Arbeitsmaschinen auch unter kälteren Außenbedingungen ermöglicht.  Mehr

Qualitätssicherung und Endproduktkontrolle

Die Rubriken des Excel-gestützten Tools zur Durchführung von Qualitätssicherungsmaßnahmen

Maßnahmen zur Qualitätssicherung begleitend zum Produktionsprozess sollen dazu dienen, dass das entstehende Endprodukt den vorgegebenen Anforderungen mit hoher Wahrscheinlichkeit entspricht.  Mehr