Risiko für Ertragsausfälle bei Extremwetter minimieren – TFZ zeigt beim Feldtag Mischanbau

Straubing, 20.06.2024. Aussaat, Pflege, Ernte – am Technologie- und Förderzentrum (TFZ) in Straubing wird der Mischanbau von Leguminosen mit Ölfrüchten untersucht. Beim Feldtag am 18. Juni informierte das TFZ-Team der Abteilung Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse über pflanzenbauliche Herausforderungen und Vorteile. Auf Versuchsfeldern in Straubing wurde gezeigt, wie sich die Pflanzen entwickeln und welche Kombinationen vielversprechend sind.

„Bei extremen Wetterverhältnissen besteht immer das Risiko eines Ernteausfalls. Manche Rohstoffpflanzen kommen mit Trockenheit gut zurecht, andere dagegen gedeihen auch bei sehr nassen Verhältnissen. Wir versuchen das Ernteausfallrisiko zu minieren, deshalb testen wir den gleichzeitigen Anbau verschiedener Pflanzenkombinationen“, so Susanne Scholcz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am TFZ. „Wir fokussieren uns im Projekt MixNawaRo auf Pflanzen, die zur Öl- und Proteingewinnung dienen“, so die Forscherin.

Die Projektbearbeiterin und ihr Team erarbeiten Empfehlungen für die Landwirtschaft, indem sie auf Versuchsflächen verschiedene Kulturmischungen ansäen und das Wachstumsverhalten untersuchen. Die Leguminosen Erbse, Ackerbohne und Sojabohne wurden jeweils mit den Ölpflanzen Leindotter, Saflor und Körnerhanf kombiniert – auf zusätzliche Stickstoffdüngung wird verzichtet. „Aktuell sind die vielversprechendsten Kombinationen Erbse mit Leindotter und Ackerbohne mit Saflor. Hier haben wir trotz Verzicht auf eine Stickstoffdüngung bisher keine Mangelsymptome der Ölpflanze festgestellt“, so Scholcz. Für den stickstoffliebenden Körnerhanf hingegen funktioniert dieser extensive Mischanbau nicht. Nach der Ernte prüfen die Wissenschaftler das Ertragsniveau und bilanzieren auch die Treibhausgasemissionen.

„Bereits jetzt konnten wir feststellen, dass bei richtiger Kulturwahl selbst unter extremen Bedingungen, wie z. B. Hochwasser, die Ernteausfälle einer Kultur durch den Mischungspartner abgefangen werden. Der trockentolerante Saflor hat durch Überstauung teilweise stark gelitten, jetzt wird die Ackerbohne in diesen Mischungen entsprechend mehr Raum einnehmen“, schlussfolgert Scholcz. Das Projekt läuft noch bis Ende 2025. Nach Abschluss der Forschungsarbeiten veröffentlicht das TFZ die Forschungsergebnisse auf seiner Website.

Gefördert wird das Projekt MixNawaRo vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus.

Eine Menschengruppe steht vor einem Feld

Susanne Scholcz, wissenschaftliche Mitarbeiterin am TFZ, führt die Landwirte durch die Straubinger Forschungsparzellen

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