Hochrangige Gäste am TFZ und bei der Geschäftsstelle des Bioökonomierates
Im Rahmen der Achten Bayerisch-Österreichischen Strategietagung, die auf Einladung des Bayerischen Staatsministers für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, Helmut Brunner, vom 27.-28. April in Straubing stattfand, führte das Exkursionsprogramm die Gäste an das Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ).
Schwerpunktthema der Besichtigung waren die Arbeiten des TFZ zur Bioökonomie. Dr. Bernhard Widmann, Leiter des TFZ, erläuterte den Gästen Struktur und Aufgaben des KoNaRo und speziell des TFZ. Er stellte dabei auch das Konzept des NAWAREUM vor, einem erlebnisorientierten Informations- und Beratungszentrum für erneuerbare Energien und nachhaltige Rohstoffe, das der Freistaat Bayern derzeit in Straubing errichtet. Sebastian Kehrer, Leiter der Geschäftsstelle des Sachverständigenrates Bioökonomie Bayern, die am KoNaRo angesiedelt ist, referierte zum Thema Bioökonomie in Bayern und skizzierte die Arbeit des Sachverständigenrates, der von Staatsminister Brunner eingesetzt wurde.
Beim anschließenden Rundgang durch Technikum und Forschungsgewächshaus, stellten die Sachgebietsleiter des TFZ die aktuellen Forschungsarbeiten vor. Dr. Maendy Fritz, Leiterin des Sachgebiets Rohstoffpflanzen und Stoffflüsse, informierte über die Vielfalt der Energiepflanzen, die in besonderem Maß zur Erweiterung des Fruchtartenspektrums in der Landwirtschaft und damit zur Biodiversität beitragen. Richtiges Heizen mit Holz, das Zusammenspiel von Brennstoffqualität, Anlagentechnik und Ofenbedienung sind Schwerpunkte der Forschung im Sachgebiet Biogene Festbrennstoffe, die Dr. Daniel Kuptz, stellvertretender Sachgebietsleiter, vorstellte. Sein Fazit: "Mit optimierter Brennstoffqualität und Feuerungstechnik können die Emissionen von Schadgasen und Feinstaub aus Kaminöfen und Festbrennstoffkesseln erheblich reduziert und mit den bei uns neu entwickelten Prüfmethoden realitätsnah getestet werden". Sachgebietsleiter Dr. Edgar Remmele erläuterte die Forschungsprojekte seines Sachgebiets Biogene Kraft-, Schmier- und Verfahrensstoffe. Besonderes Interesse rief bei den Exkursionsteilnehmern eine aufspritzbare Silageabdeckung aus Nachwachsenden Rohstoffen hervor. Darüber hinaus stellte Remmele aus dem Verbundprojekt "ExpRessBio" harmonisierte Methoden vor, mit denen Treibhausgasemissionen bayerischer Bioenergiesysteme bilanziert werden können. Bezug nehmend auf die Automobilbranche zeigte Remmele die Unterschiede zu Messverfahren am TFZ auf. Hier seien die Wissenschaftler schon seit Längerem in der Lage, die Abgase mit einer portablen Messausrüstung im Realbetrieb zu untersuchen: "Was bei Pkw nach dem „Abgasskandal“ zunehmend Einzug hält, nämlich die Ermittlung der Realemissionen, ist in der Forschung des TFZ bei Biokraftstoffen bereits etabliert", so Remmele weiter.
Die Exkursionsgruppe zeigte sich außerordentlich interessiert. Etliche Teilnehmer knüpften Kontakte für weitergehende länderübergreifende Kooperationen – ganz im Sinne der gemeinsamen Strategietagung von Bayern und Österreich.
Die Achte Bayerisch-Österreichische Strategietagung fand in Straubing statt. Im Rahmen der Tagung konnten die Teilnehmer das TFZ besichtigen und sich über aktuelle Forschungsthemen informieren. Im Bild erläutert Sachgebietsleiter Dr. Edgar Remmele die Ergebnisse eines Forschungsprojekts - harmonisierte Methoden, mit denen Treibhausgasemissionen bayerischer Bioenergiesysteme bilanziert werden können.