Nach dem Hochwasser: Heizen mit Holz statt mit Öl
Großes Interesse an Beratung zum Heizen ohne Öl – Beratungshotline geschaltet
Deggendorf, 12.07.2013: Am Freitagabend informierte LandSchafftEnergie, das Expertenteam des Bayerischen Landwirtschaftsministeriums zur Energiewende im ländlichen Raum, im Josef-Rädlinger-Hörsaal der Technischen Hochschule Deggendorf rund 30 Hochwassergeschädigte und Interessierte zu Alternativen zum Heizen mit Öl. Im Vordergrund standen dabei Zentralheizungen mit Pelletfeuerung, die richtige und hochwassergeschützte Aufbewahrung von Pellets, Fördermöglichkeiten sowie Kosten für ein durchschnittliches Einfamilienhaus.
Dr. Bernhard Widmann, Leiter des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) in Straubing, wo auch die Koordination des Expertenteams LandSchafftEnergie angesiedelt ist, führte in die Thematik ein und stellte die Informationskampagne zum Heizen mit Holz in Hochwassergebie-ten im Auftrag von Bayerns Landwirtschaftsminister Helmut Brunner vor. „Unsere Experten stehen über eine Beratungshotline für alle Betroffenen und andere Interessierte zur Verfügung, ein spezielles Faltblatt gibt Auskunft über die wichtigsten Fakten von Pelletfeuerungsanlagen und an zwei Samstagen im Juli ist unsere Ausstellung zu Holzfeuerungsanlagen zusätzlich für die Betroffenen geöffnet“, so Widmann.
Energieexpertin Maria Kopfinger, stellvertretende Leiterin von LandSchafftEnergie bei C.A.R.M.E.N. e.V., stellte das Angebot des Expertenteams speziell für Hochwassergeschädig-te vor. Um die Energiewende im ländlichen Raum schneller voranzubringen, hat das Bayeri-sche Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten das Informations- und Be-ratungsangebot in seinem Zuständigkeitsbereich gezielt gestärkt, um eine landesweit flächen-deckende, neutrale Fachberatung für Landwirte, Kommunen, Investoren und Privatpersonen anbieten zu können. Das Expertenteam widmet sich dabei auch der Beratung für die Hoch-wasseropfer. Denn der Bedarf an neuen Heizkesseln ist gerade in den vom Hochwasser be-troffenen Gebieten hoch. „Mit dem störenden Geruch von Heizöl in der Nase und den Verwüs-tungen und der Bodenverseuchung durch das ausgelaufene Öl vor Augen, sehen viele Haus-neubauer und Hausrenovierer ganz klar die Vorteile von Holzheizungen“, so Kopfinger. „Bei der Frage, welche es denn genau werden soll, helfen wir von LandSchafftEnergie produktneutral und geben auch ganz konkret praktische Tipps.“
Bernhard Pex, Festbrennstoffexperte bei C.A.R.M.E.N. e.V., erläuterte in seinem Vortrag, wo-rauf es beim Heizen mit Holz ankommt und welche verschiedenen Arten der Holzfeuerungen für Privathaushalte möglich sind. Zentralheizungen mit Holzpellets als Brennstoff stehen dabei im Vordergrund. Im Gegensatz zu Heizöl sind Holzpellets nicht wassergefährdend, klimascho-nend und regenerativ.
Die Wirtschaftlichkeit von Holzheizungen und Fördermöglichkeiten erläuterte im Anschluss Klaus Reisinger, Leiter des Expertenteams LandSchafftEnergie. Biomasseheizungen über-zeugen, so der Tenor des Experten, nicht nur in Sachen Umweltfreundlichkeit, sondern punk-ten auch beim Preis. So gibt es für Holzheizungen lukrative stattliche Förderungen und viele Hersteller gewähren zudem Sonderrabatte für Hochwassergeschädigte. „Zwar sind die Kosten für die Anschaffung einer neuen Anlage meist höher im Vergleich zu einer Gasheizung, im laufenden Betrieb und bezogen auf die Lebensdauer der Heizung liegt die Holzheizung beim Preis aber ganz klar vorne“, so Reisinger.
Im Anschluss an die kurzen Vorträge wurden Interessierte direkt vor Ort beraten oder konnten individuelle Beratungstermine vereinbaren.
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