TFZ zu Gast beim Bundespräsidenten

Wissenschaftler präsentieren spritzbares Mulchmaterial auf der „Woche der Umwelt“ in Berlin

Straubing/Berlin, 07.06.2024. Mit einer Innovation aus Nachwachsenden Rohstoffen hatten sich die Wissenschaftler des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) einen Platz bei der diesjährigen „Woche der Umwelt“ in Berlin gesichert. Nun haben die Forscher ihre Neuheit im Park von Schloss Bellevue präsentiert: Ein aufspritzbares Mulchmaterial, das Beikräuter umweltfreundlich unterdrücken und den Einsatz von Herbiziden reduzieren soll. Die Woche der Umwelt wird vom Bundespräsidenten und der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) ausgerichtet.

Die Woche der Umwelt versteht sich als „Fest der Zukunft“, wie DBU-Generalsekretär Alexander Bonde erklärt. Nachhaltige Konzepte für Umwelt- und Klimaschutz sollen dabei einem bundesweiten Publikum vorgestellt werden. Die Aussteller müssen sich jedoch durch einen Ideenwettbewerb für die Teilnahme qualifizieren. „Wir haben uns deshalb sehr gefreut, dass wir von der Jury ausgewählt wurden“, sagt Dr. Edgar Remmele, stellvertretender Leiter des Technologie- und Förderzentrums (TFZ). Mit seinem Team forscht er daran, Herbizide und Plastikmüll im Wein-, Obst- und Gemüsebau zu reduzieren.

In der aufgebauten Zeltstadt im Park von Schloss Bellevue zeigten die Forscher ihr aufspritzbares Mulchmaterial anhand anschaulicher Exponate und präsentierten die Rezeptur. Das flüssige Material besteht hauptsächlich aus Pflanzenöl, Stärke und Wasser. Es wird mit einem eigens entwickelten Applikationsgerät ausgebracht. Auf dem Boden härtet das Material aus und bildet eine physikalische Barriere für unerwünschte Beikräuter. Nach der Funktionszeit baut sich das Mulchmaterial vollständig biologisch ab und hinterlässt keine Rückstände im Boden. Im Forschungsprojekt arbeiten die Wissenschaftler des TFZ mit der Landesanstalt für Wein- und Gartenbau (LWG) sowie den Amazonen-Werken zusammen. Die Rezeptur wird ständig verbessert, auch an der Wirtschaftlichkeit des Materials arbeiten die Wissenschaftler.

Mittels bundesweiter Ausschreibung hatten sich rund 400 Einrichtungen für die Woche der Umwelt beworben. 190 Aussteller wurden ausgewählt, 16 davon aus Bayern. Laut der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) konnte die zweitätige Veranstaltung 12.000 Besucher verzeichnen. Die „Woche der Umwelt“ ist 2002 vom damaligen Bundespräsidenten Johannes Rau ins Leben gerufen worden. Sie wird seitdem vom amtierenden Bundespräsidenten zusammen mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt ausgerichtet.

Stimmen zum spritzbaren Mulchmaterial von Besuchern

„Zukunftsfähig und innovativ!“, Judy Pantele

„Früher oder später werden Resistenzen bei Herbiziden entstehen. Die Welt ist im Wandel und daher sind Innovationen wichtig. Projekte wie diese, die Alternativen aufzeigen, sind wirklich toll! Ich wünsche mir, dass der Transfer in die Praxis gelingt!“, Henning Renk

„Sehr fundiert! Man merkt die Wissenschaftler haben sich viele Gedanken zum Thema gemacht.“, Maike Kolbecher

Zwei Frauen und zwei Männer stehen um einen Tisch und sprechen miteinander

In persönlichen Gesprächen mit den Besuchern beantworteten die Wissenschaftler detailliert Fragen zur Forschungsarbeit und zeigten die Funktionsweise des Mulchmaterials anhand von Exponaten (Bild: TFZ)

Gebäude im Hintergrund, Zelte auf Wiese und See im Vordergrund

Die „Woche der Umwelt“ fand im Schlosspark Bellevue in Berlin statt und zog 12.000 Besucher an (Bild: TFZ)

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