Klimaschutzprojekt des TFZ mit Konferenz abgeschlossen
Ergebnisbericht an Staatsminister Brunner übergeben
Straubing, München, 23.12.2016: Nach mehr als vier Jahren intensiver Forschung hat „ExpRessBio“, die vom Technologie- und Förderzentrums (TFZ) geleitete „Expertengruppe Ressourcenmanagement Bioenergie in Bayern“, ihre Ergebnisse auf einer zweitägigen Konferenz im Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten in München präsentiert.
Die Emissionen von Treibhausgasen aus der Land- und Forstwirtschaft lassen sich durch verbesserte Produktionsabläufe und einen effizienteren Umgang mit Ressourcen deutlich verringern. Gerade der Einsatz von Nachwachsenden Rohstoffen birgt noch erhebliche Einsparpotenziale, stellte Staatsminister Helmut Brunner fest: „Wer auf Bioenergie setzt, leistet einen wichtigen Beitrag zum Klimaschutz.“ Den Experten zufolge lassen sich mehr als 60 Prozent der Emissionen einsparen, wenn man Rapsöl statt fossilem Diesel einsetzt, bei Holz statt Heizöl rund 90 Prozent. Und auch die Erzeugung von Strom aus Biogas bringe beim Klimaschutz deutliche Vorteile. Nach Aussage des bayerischen Landwirtschaftsministers kommt der Verwendung Nachwachsender Rohstoffe schon heute eine wichtige Rolle zu: „Die energetische Nutzung von Holz, Biogas und Biokraftstoffen verringert den Ausstoß von klimaschädlichem Kohlendioxid allein in Bayern um jährlich neun Millionen Tonnen.“
Unter Federführung des TFZ analysierten Wissenschaftler der Technischen Universität München, der Hochschule Weihenstephan-Triesdorf, der Bayerischen Landesanstalten für Landwirtschaft und für Wald und Forstwirtschaft sowie des TFZ Treibhausgasemissionen bei der Bereitstellung von Bioenergie unter regionaltypischen Bedingungen. Dr. Edgar Remmele, Leiter des Gesamtprojekts, zeigte sich zufrieden: „Wir haben es geschafft, aus den abstrakten Forschungsergebnissen praxisnahe Handlungsempfehlungen abzuleiten. Und wir konnten zeigen, dass Klimaschutz nicht zwingend mit höheren Kosten verbunden ist.“ Das dürfte Land- und Forstwirte freuen, sind doch erhebliche Anstrengungen erforderlich, die Ziele gemäß dem „Klimaschutzplan 2050“ der Bundesregierung zu erreichen.
Das bayerische Landwirtschaftsministerium stellte für das Forschungsprojekt rund 2,2 Millionen Euro bereit. Die Forschungsergebnisse in Kurz- und Langfassung sowie Broschüren mit Handlungsempfehlungen stehen unter www.tfz.bayern.de/expressbio zur Verfügung oder können beim TFZ in gedruckter Form angefordert werden (E-Mail: bkinfo@tfz.bayern.de).
Übergabe des „ExpRessBio“-Abschlussberichts durch den Leiter des Gesamtprojekts Dr. Edgar Remmele (5.v.l., Technologie- und Förderzentrum) an Staatsminister Helmut Brunner (3.v.l.); (von links:) Dr. Matthias Effenberger (Landesanstalt für Landwirtschaft), Prof. Dr. Peter Zerle, (Hochschule Weihenstephan-Triesdorf), Tobias Böswirth (Technische Universität München), Christoph Schulz (Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft), Prof. Dr. Gabriele Weber-Blaschke (Technische Universität München), Prof. Dr. Hubert Röder (Wissenschaftszentrum Straubing – Hochschule Weihenstephan-Triesdorf) und Dr. Bernhard Widmann (Technologie- und Förderzentrum).
Bild in hoher Auflösung zum Download (300 dpi, Abdruck honorarfrei, Bild: TFZ) 2,4 MB