Dauerkulturen
Dauerhafte Vielfalt - Technologie- und Förderzentrum stellt Dauerkulturenprojekt vor
Markt Lupburg, 25.07.16: Die Potenziale und Vorteile neuer Energiepflanzen für die bayerische Landwirtschaft haben Wissenschaftler des Technologie- und Förderzentrums (TFZ) im oberpfälzischen Markt Lupburg vorgestellt.
Im Fokus standen dabei mehrjährige Kulturen, die im Rahmen eines Forschungsprojekts auf Versuchsparzellen des Energiehofs Labertal angebaut werden. Neben den Betreibern der Biogasanlage nutzten auch Vertreter des Fachverbands Biogas, der Lokalpolitik sowie der Stimmkreisabgeordnete von Neumarkt in der Oberpfalz und Staatssekretär Albert Füracker die Gelegenheit, sich über aktuelle Forschungsergebnisse bei Dauerkulturen zu informieren.
Dr. Maendy Fritz, Projektleiterin am TFZ, führte die Gruppe in den Versuchsfeldern an den gelben Blüten der Durchwachsenen Silphie vorbei: „Wir arbeiten zusammen mit den Betreibern des Energiehofs Labertal daran, die Kulturartenvielfalt in der Region zu erweitern.“ Mit aufwändigen Parzellenversuchen analysierten Wissenschaftler des TFZ Erträge und Qualitäten vieler neuer Pflanzenarten. „Von Durchwachsener Silphie, Sidamalve, Riesenweizengras, Waldstaudenroggen und Switchgras können wir deshalb standortbezogen konkrete Ertragserwartungen ableiten“, so Fritz weiter.
Durch die im Versuch mitangebauten Referenzkulturen Ganzpflanzen-Roggen und Silomais können die Forscher für alle Standortbedingungen auch Aussagen zur Wirtschaftlichkeit treffen. Nicht zu unterschätzen sei laut Fritz vor allem der Wert für die Umwelt: „Dauerkulturen sind als alternative Biogassubstrate deshalb so interessant, weil sie durch ihre lange Standdauer und die Bodenruhe besonders boden- und gewässerschonend sind“. Dr. Claudius da Costa Gomez, Hauptgeschäftsführer vom Fachverband Biogas, ging in seinen Ausführungen auf einen weiteren Aspekt ein: „Energiepflanzen wie Durchwachsene Silphie oder Sidamalve bringen ein langandauerndes Blütenangebot mit – das freut Imker, weil es Honigbienen und andere Insekten ernährt.“
Das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten fördert diese bayernweiten Forschungsarbeiten bisher mit fast 2,4 Millionen Euro. Aktuelle Ergebnisse werden im Internet unter www.tfz.bayern.de veröffentlicht.
Dr. Maendy Fritz vom TFZ (4.v.l.) stellte das Dauerkulturenprojekt am Energiehof Labertal vor: Vertreter aus Politik, u.a. der Stimmkreisabgeordnete von Neumarkt in der Oberpfalz und Staatssekretär Albert Füracker (1.v.l), der Bürgermeister aus Markt Lupburg Manfred Hauser (2.v.r.) sowie die Vorsitzenden des Fachverbands Biogas freuten sich über die blühenden mehrjährigen Kulturen. Im Bild überreicht der Fachverband den Energiehof-Betreibern eine Tafel, auf denen die Potenziale von Energiepflanzen erklärt werden.