Expertenworkshop am TFZ
Qualitätserhaltende Lagerung von Hackschnitzeln
Straubing, 28.03.14. Mit dem Ziel, Empfehlungen zur qualitätserhaltenden Lagerung von Hackschnitzeln zu erarbeiten, veranstaltete das Technologie- und Förderzentrum gemeinsam mit der Bayerischen Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft vergangenen Montag einen Expertenworkshop in Straubing. Der Einladung waren Wissenschaftler aus dem gesamten Bundesgebiet sowie aus Österreich gefolgt.
„Waldhackschnitzel sind eine wertvolle Ressource, deshalb müssen sie möglichst effizient gewonnen und genutzt werden“, eröffnete Dr. Daniel Kuptz, stellvertretender Sachgebietsleiter am TFZ die Expertenrunde. „Durch falsche Lagerung kommt es zu erheblichen Brennstoffverlusten durch organische Zersetzung, was auch zu Einbußen in der Hackschnitzelqualität führen kann.“ Deshalb sei es wichtig, wesentliche Verfahrensdaten der Lagerung sowie deren Einflüsse auf die Brennstoffqualität zu bestimmen.
Im Verlauf der Tagung zeigte sich, dass die Forschung über sogenannte Lagerverluste bei frischen Hackschnitzeln eine besondere Herausforderung darstellt. Anlage, Standort und Ausrichtung haben ebenso Einfluss auf die Massenbilanz wie die Materialart und die Größe der Schüttung. Allgemeingültige Praxisempfehlungen sind bisher nur schwer verfügbar. Dr.-Ing. Ralf Pecenka vom Leibnitz Institut für Agrartechnik Potsdam (ATB) und Jan Focke von der FH Rottenburg berichteten von hohen monatlichen Trockenmasseverlusten bis zu 3,6 % aber auch von einer deutlichen Reduktion des Wassergehaltes bei längerer Lagerung frischer Hackschnitzel aus Kurzumtrieb. Wilfried Pichler von der Holzforschung Austria erörterte relevante Fragestellungen zur repräsentativen Probenahme an großen Haufwerken. Einen Einblick in das Mikroklima und die biologischen Abbauprozesse unterschiedlicher Schichten in der Schüttung gewährte Marcel Huber vom Management Center Innsbruck (MCI) während das von der TU Dresden entwickelte Dombelüftungsverfahren von Dr.-Ing. Joachim Brummack eine rasche und kostengünstige Trocknung großer Schüttungen auf lagerstabile Qualitäten ermöglicht.
Der Expertenworkshop fand im Rahmen des Forschungsprojektes „Qualitätserhaltende Hackschnitzellagerung“ statt, das vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten finanziert wird. Aus dem Projekt und im Austausch mit dem Expertennetzwerk sollen Handlungsempfehlungen für die Praxis erarbeitet werden.