Großes Interesse am 1. Süddeutschen Agri-PV-Forum in Grub

Straubing, 12.07.2024. Bei den Bayerischen Staatsgütern (BaySG) in Grub steht eine deutschlandweit einzigartige Pilotanlage für Agri-Photovoltaik (Agri-PV). Der ideale Standort also für das 1. Süddeutsche Agri-PV-Forum, einer hybriden Kooperationsveranstaltung von LandSchafftEnergie+ und BaySG, auf dem sich etwa 250 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Landwirtschaft, den Verbänden, der PV-Wirtschaft und der Forschung zum Austausch trafen.

Auf dem Staatsgut in Grub wurde erst im Juni 2024 eine Pilotanlage für Agri-Photovoltaik eröffnet. Das Besondere: Auf einer Fläche werden eine der Sonne nachgeführte, eine hochaufgeständerte und eine vertikale Anlage bewirtschaftet. Ein Verbund von BaySG, Technologie- und Förderzentrum (TFZ) und der Bayerischen Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) erforscht Auswirkungen der PV-Anlagen auf den Ackerbau und beobachtet die Ökologie und Ökonomie der Anlage im Betrieb.
„Beim Forum wurde deutlich, dass es Agri-PV-Systeme für alle landwirtschaftliche Nutzungsweisen gibt – egal ob Ackerbau, Grünland oder Sonderkulturen. In Deutschland gibt es zwar erste Anlagen, aber insgesamt wenig Erfahrung bei Planung, Umsetzung und Bewirtschaftung“, so Daniel Eisel, Berater für Agri-PV bei LandSchafftEnergie+ am TFZ. Bei der Tagung wurde daher über alle relevanten Bereiche der Agri-PV informiert: Projektplanung, rechtliche Vorgaben, Anlagenbau, Bewirtschaftung und Zukunftstrends.
Aktuelle Forschungsergebnisse präsentierte Malte Stöppler, wissenschaftlicher Mitarbeiter am TFZ im Bereich Pflanzenbau und Agri-PV: „86 % der Befragten einer kürzlich abgeschlossenen Akzeptanzumfrage stehen einer Agri-PV-Anlage in der eigenen Gemeinde positiver gegenüber, wenn daraus persönliche Vorteile entstehen – zum Beispiel, wenn der dort produzierte Strom bezogen werden könnte.“
Dass die Anlagen eine gewisse Vorlaufzeit benötigen, zeigte der am Bau der Pilotanlage beteiligte Architekt Christian Zellner von hausfreunde – Architekten. „Die Genehmigung einer privilegierten Anlage sollte innerhalb von 6-18 Monaten vorliegen. Bei einer Planung inklusive Bebauungsplan sollte mit etwa 18 Monaten gerechnet werden“, so Zellner.
Insgesamt zeigte sich in den Diskussionen der Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit den Referenten, dass ein großer Forschungsbedarf vorhanden ist. Außerdem bietet die Agri-PV weiterhin viel Potential für technische Weiterentwicklungen. Die Folgeveranstaltung im Sommer 2025 ist bereits fest eingeplant, um die neuesten Entwicklungen und Forschungsergebnisse zu präsentieren.
„Mit unseren Forschungspartnern schaffen wir beim Agri-PV-Projekt Wissen über das Zusammenspiel von landwirtschaftlicher Nutzung und Stromproduktion. Als Versuchs- und Bildungszentrum für die Landwirtschaft geben wir gemeinsam mit LandSchafftEnergie+ und dem TFZ auf unserer Veranstaltung wichtige Impulse für die Praxis“, so Anton Dippold, Geschäftsführer der Bayerischen Staatsgüter.

Menschen neben einem Feld schauen ein Photovoltaik-Modul an

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Veranstaltung besichtigen die Pilotanlage für Agri-PV bei den Bayerischen Staatsgütern in Grub