Biogene Festbrennstoffe – Wirtschaftlichkeit und Förderung

Preisentwicklung für Scheitholz, Hackschnitzel und Holzpellets im Vergleich zum Heizölpreis; Quellen: Hackschnitzel-, Pelletpreis: C.A.R.M.E.N. e.V., Scheitholzpreis: TFZ, Heizölpreis: tecson

Pellet- und Heizölpreise sinken nach wie vor weiter deutlich ab, während sich die Hackschnitzelpreise nur geringfügig ändern. Scheitholzpreise sinken leicht.

Im ersten Halbjahr 2024 sind die Pelletpreise weiter gefallen und liegen deutlich unter den Kosten des Vorjahres. Mit 285 Euro pro Tonne kosten Pellets aktuell jedoch etwas mehr als im langjährigen Mittel vor der Energiekrise. Nach einem zwischenzeitlichen Anstieg im Oktober 2023 fielen die Heizölpreise wieder ab, um in den vergangenen Monaten wieder geringfügig auf 103 Cent pro Liter anzusteigen. Damit sind die Brennstoffkosten beim Heizen mit Pellets um etwa 44 Cent je Liter Heizöläquivalent niedriger als beim Heizen mit Heizöl. Dieser Preisunterschied ist deutlich ausgeprägter als vor einem Jahr.

Bei Scheitholz sinkt der Preis leicht. Die Preise für einen Raummeter trockenes Buchenholz (33 cm) sind im Vergleich zum Januar 2024 um vier Prozent auf 147,34 Euro pro Raummeter gesunken. Holzhackschnitzel unterliegen einer geringen Preisänderung. Der mittlere Preis für Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von 35 % liegt aktuell bei 94 Euro pro Tonne und somit um 3 % niedriger als Anfang 2024. Bezogen auf den Heizwert sind Hackschnitzel, verglichen mit den anderen Brennstoffen, mit 30 Cent pro Liter Heizöläquivalent kostengünstig. Hackschnitzel mit einem Wassergehalt von 20 %, die eher in kleineren Anlagen eingesetzt werden, sind mit einem Preis von 149 Euro pro Tonne (37 Cent pro Liter Heizöläquivalent) merkbar teurer, und im Gegensatz zu den feuchteren Hackschnitzeln im Preis gestiegen (um 7 % im Vergleich zu Anfang 2024). Da die Scheitholz- und Hackschnitzelpreise regional sehr unterschiedlich ausfallen, sind die ermittelten Durchschnittspreise lediglich als Orientierung zu verstehen. Für konkrete Planungen sollten immer die regionalen Preise berücksichtigt werden.

Die Grafik zeigt die Preisentwicklung von Holzbrennstoffen und Heizöl für die Zeitspanne von Juli 2014 bis Juli 2024. Die teils starken Fluktuationen der Preise und der enorme Preisanstieg im Jahr 2022 sind deutlich erkennbar. Derzeit liegen alle betrachteten Energiepreise wieder auf einem geringen Niveau, in etwa auf denen vor zwei Jahren. Lediglich der Scheitholzpreis hat sich nur geringfügig abgesenkt und stagniert auf einem eher hohen Niveau.

Die spezifischen Brennstoffkosten liegen mit 9,6 ct/kWh bei Scheitholz, und 10,37 ct/kWh bei Heizöl sehr nahe beieinander. Pellets liegen mit Preisen von 6 ct/kWh im Mittelfeld und Holzhackschnitzel sind mit 3,0 ct/kWh (35 % Wassergehalt) bzw. 3,7 ct/kWh (20 % Wassergehalt) weiterhin deutlich kostengünstiger als alle anderen betrachteten Brennstoffe.

Der durchschnittliche Brennholzpreis für Deutschland wird seit vielen Jahren vom TFZ erhoben und veröffentlicht. Dafür werden die Preise für ofenfertiges Scheitholz bei 28 Anbietern im gesamten Bundesgebiet abgefragt. Die Anzahl der befragten Betriebe pro Bundesland orientiert sich dabei an der Anzahl der geförderten Biomasseanlagen im jeweiligen Bundesland und ist proportional zur vorhandenen Waldfläche. Anbieter sind Waldbauern, private Forstbetriebe, Forstbetriebsgemeinschaften, Kommunen und der Brennstoffhandel. Die genannten Preise sind Bruttopreise inklusive Mehrwertsteuer und Lieferung im Umkreis bis zu 10 km. Ein Raummeter Buchenscheite mit einer Länge von 33 cm kostet im Mittel 147,3 Euro und ein Raummeter Fichtenscheite 111,7 Euro. Umgerechnet auf den Heizwert ergeben sich bei der Buche 9,58 ct/kWh und bei der Fichte 9,81 ct/kWh. Die leicht rückläufigen Preise erreichen nicht das Niveau vor der Energiekrise.

Wie auch in der Vergangenheit fällt die hohe Spreizung innerhalb der jeweiligen Sortimente auf. So kostet der teuerste angefragte Raummeter Buchenholz mit 33 cm (211 €) knapp drei Mal mehr als der günstigste (72 €). Großen Einfluss auf den jeweiligen Preis haben Faktoren wie die Nähe zu Ballungsräumen oder auch regional ungewöhnlich hohe Holzaufkommen zum Beispiel aufgrund von Kalamitäten.

Im Vergleich zu den letzten Erhebungen zeigt sich ein leichter Rückgang der Brennholzpreise. Die Nachfrage nach Brennholz ist gering, das Angebot hoch. Im Vergleich zum Jahresanfang (Januar 2024) ist bei Buchenscheiten mit 33 cm Länge eine Preisminderung von etwa vier Prozent (4,21 %) erkennbar. Fichtenscheite mit 33 cm Länge zeigen im selben Zeitraum eine Preisminderung von 5,5 Prozent. Bei Meterware zeigen sich dieselben Tendenzen (Buche sinkt um 4,8 Prozent und Fichte sinkt um 5,2 Prozent). Betrachtet man die Preisentwicklung über die letzten zwölf Monate, ergibt sich bei 33 cm langen Buchenscheiten eine Preisminderung von 3,3 Prozent und bei Fichtenscheiten derselben Länge eine Minderung von 7,1 Prozent.

TFZ-Merkblatt: Scheitholzpreise 102 KB

Über die Bundesförderung effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) wird der Heizungstausch in Bestandsgebäuden finanziell gefördert. Jeder Heizungstausch (ausgenommen fossile Komponenten) der dem aktuellen Gebäudeenergiegesetz entspricht wird mit 30 Prozent bezuschusst. Private Eigentümer die die Wohneinheit selbst bewohnen können über weitere Boni bis zu 70 Prozent Förderung erhalten (Klimageschwindigkeits- und Einkommensbonus). Zusätzlich ist für besonders Emissionsarme Holzheizanlagen ein Emissionsminderungszuschuss von 2500 Euro möglich.

Anträge zum Heizungstausch können im Laufe der kommenden Monate online bei der KfW gestellt werden. Im Gegensatz zu den vergangen Jahren muss ab jetzt eine Beauftragung vorliegen um einen Förderantrag für das BEG-EM stellen zu können.

Bundesförderung für effiziente Gebäude - Einzelmaßnahmen (BEG EM) für private Haushalte