Holzbriketts - Herstellung

Holzbriketts werden aus unterschiedlichen Rohstoffen (meist Späne) hergestellt. Hierbei werden die Rohstoffe auf etwa ein Fünftel bis ein Achtel ihres Ausgangsvolumens verdichtet. Je nach Pressverfahren weisen die Holzbriketts unterschiedliche Formen auf.

Kolbenstrangpresse

Bei Kolbenstrangpressen wird das Material einem Presskanal zugeführt, in dem sich ein Kolben hin und her bewegt. Dadurch wird das zugeführte Material gegen das bereits verdichtete Material gedrückt und es entsteht ein Strang, der aus dem Pressraum austritt. Es wird mit jedem Kolbenhub neuer Rohstoff gegen den bereits vorhandenen Holzbrikettstrang gepresst und es entsteht ein aus mehreren Schichten aufgebautes Holzbrikett. Mit diesem Verfahren werden runde und gelegentlich auch eckige Holzbriketts mit und ohne abgerundete Kanten hergestellt. Einige Holzbriketts mit diesem Herstellungsverfahren haben auch ein Loch.

Extruderpresse

In Extruderpressen erfolgt die Holzbrikettherstellung durch eine Schneckenverdichtung. Nach einer Vorverdichtung erfolgt an der Extruderspitze die Hauptverdichtung unter höchstem Druck und höchster Reibung. Bei ausreichender Verweilzeit des Materials im Pressformkanal erfolgt die Verdichtung/Agglomeration. Mit diesem Verfahren werden runde und achteckige Holzbriketts hergestellt. Auch können diese Holzbriketts ein Loch aufweisen, wodurch ihnen eine bessere Entflammbarkeit zugesprochen wird. Aufgrund der höheren Reibung in den Presskanälen entstehen höhere Temperaturen und die Oberfläche fällt dunkler aus. Gleichzeitig kennzeichnen sich diese Holzbriketts durch ihre glatte und staubfreie Oberfläche aus.

Kammerpresse

Beim Kammerpressen erfolgt die Materialverdichtung diskontinuierlich. Das Material wird vorverdichtet und dann der eigentlichen Presskammer zugeführt. Ist der Pressvorgang beendet, wird das meist rechteckige Holzbrikett ausgestoßen, damit die Presskammer wieder neu befüllt werden kann. Bei diesem Verfahren sind die Reibungskräfte am geringsten.

Handpresse

Auf dem Markt gibt es bereits Handpressen, um seine eigenen Holzbriketts mit etwas Muskelkraft herzustellen.

Qualität und Normen für Holzbriketts

Die Qualitätsanforderungen für Holzbriketts sind international in der DIN EN ISO 17225-3 festgelegt. In ihr werden Holzbriketts in folgende drei Klassen unterteilt: A1, A2 und B, wobei die hochwertigsten Holzbriketts der Klasse A1 entsprechen und diese für Kaminöfen geeignet sind.

Das Zertifikat ENplus wurde 2016 auf dem deutschen Markt eingeführt und 2021 aktualisiert. Dabei wird die Qualität bei der Holzbrikettproduktion sichergestellt und darüber hinaus Handel und Logistik überprüft.

Wichtigste Anforderungen an Holzbriketts nach der internationalen Norm DIN EN ISO 17225-3 (2021, Auszug). Für Kaminöfen sind die Klassen A1 und A2 geeignet, Briketts aus Rohstoffen der Ziffern 1.2.1, 1.2 und 1.3 sind in Deutschland nicht zulässig.
EigenschaftEinheitKlasseKlasseKlasse
A1A2Ba
Herkunft und Quelle (mit Brennstoffziffer nach EN ISO 17225-1)Stammholz (1.1.3), chemisch unbehandelte Holzrückstände (1.2.1)Vollbäume ohne Wurzeln (1.1.1), Stammholz (1.1.3), Waldrestholz (1.1.4), chemisch unbehandelte Holzrückstände (1.2.1)Wald- und Plantagenholz sowie anderes erntefrisches Holz (1.1), Industrierestholz (1.2), chemisch unbehandeltes Gebrauchtholz (1.3.1)
Durchmesser oder LängemmDurchmesser, Breite, Höhe und Länge sind anzugebenDurchmesser, Breite, Höhe und Länge sind anzugebenDurchmesser, Breite, Höhe und Länge sind anzugeben
Wassergehalt%, ar≤ 12≤ 15≤ 15
Aschegehalt%, wf≤ 1,0≤ 3,0≤ 5,0
Partikeldichteg/cm³, ar≥ 1,0≥ 0,9≥ 0,9
Additiveb%, ar≤ 2
Art und Menge sind anzugeben
≤ 2
Art und Menge sind anzugeben
≤ 2
Art und Menge sind anzugeben
Heizwert, QMJ/kg, ar> 15,5> 14,4> 14,4
Stickstoff, N%, wf≤ 0,3≤ 0,7≤ 1,0
Schwefel, S%, wf≤ 0,04≤ 0,04≤ 0,05
Chlor, Cl%, wf≤ 0,02≤ 0,03≤ 0,05
wf – wasserfrei, ar – im Anlieferungszustand („as received“)
awird nicht für Backöfen empfohlen
bArt (z.B. Stärke, Maismehl, Kartoffelmehl, pflanzliches Öl, Lignin)

Neben den Holzbriketts gibt es auch nicht-holzartige Briketts wie beispielsweise aus Miscanthus oder Stroh. Sie sind in der EN ISO 17225-7 mit den zwei Klassen A und B definiert. Nicht-holzartige Briketts haben deutlich höhere Aschegehalte, geringere Rohdichten, einen höheren Anteil an Additiven oder auch höheren Gehalten an bestimmten chemischen Elementen im Vergleich zu den Holzbriketts. Nicht-holzartige Briketts sind nicht für den häuslichen Gebrauch geeignet, da diese Brennstoffe zur Verschlackung und somit zu massiven Beeinträchtigungen der Feuerungsanlage führen können! Sie sind als Brennstoffe auch nicht zugelassen.

Sechs Briketts als Collage

Verschiedene Briketts aus dem Screening

Im Rahmen eines Holzbrikettscreenings im Jahr 2010 wurden 36 Holzbriketts vom Markt erworben und hinsichtlich ihrer Eigenschaften untersucht. Lediglich 6 der 36 Holzbrikettsorten wurden mit einer Angabe mit einer Norm versehen. Große Unterschiede wurden beim Aschegehalt festgestellt. Ebenso überschritten einige Holzbrikettsorten die Schwermetallgrenzwerte, sodass bei der Rohstoffauswahl und -herkunft in einigen Fällen auch Verunreinigungen durch nicht-naturbelassene Rohstoffe nachgewiesen wurden. Alle Ergebnisse können dem TFZ-Bericht 24 entnommen werden.

Berichte aus dem TFZ 24 Titel: Charakterisierung von Holzbriketts pdf 788 KB

Lagerung von Holzbriketts

Holzbriketts werden meist als folienverpacktes 10 kg-Gebinde vertrieben. Man kann Holzbriketts auch auf einer Palette erwerben. Holzbriketts sind gut stapelbar und sollten bis zur Verwendung in ihrer Verpackung bleiben, um sie vor Feuchtigkeit zu schützen. Trotz dieser Verpackung sind sie vor Nässe und Regen zu schützen, da sie bei Kontakt mit Wasser zu quellen beginnen und dabei ihr Volumen deutlich vergrößern. Gleichzeitig zerfallen die Holzbriketts zu Sägespänen und können nicht mehr in den Feuerstätten eingesetzt werden. Bei Holzbriketts wird weniger Lagerraum benötigt als bei Scheitholz, da die Dichte von Holzbriketts höher ist als beim Scheitholz. Eine Lagerung im Freien sollte vermieden werden und allenfalls mit einer Überdachung oder Planenabdeckung erfolgen.