Forschungs- und Innovationsprojekt EigenKraftBayern
Eigenversorgung der bayerischen Landwirtschaft mit erneuerbarer Energie für den Einsatz in mobilen Maschinen

Blauer Traktor vor einem Weizenfeld. Zoombild vorhanden

Eigenversorgung in der Landwirtschaft: dieser Traktor wird mit 100 Prozent Methan betrieben

Landwirtschaftsbetriebe benötigen Energie in Form von Kraftstoffen, Strom oder Wärme.
Während Betriebe Strom und Wärme, z.B. durch PV-Anlagen, Biogas-Anlagen oder Holzheizkraftwerke, selbst produzieren können, ist eine Eigenversorgung mit Kraftstoffen nur wenig verbreitet. Generell stellt sich die Frage, ob dies überhaupt möglich ist und welche Konsequenzen dies hätte.

Im Kurzprojekt „EigenKraftBayern“ werden diese Fragen aufgenommen und in drei Schritten bearbeitet. Erstens werden die Kraftstoffbedarfe regionalspezifisch modelliert (Abschätzung des Bedarfs), zweitens die Möglichkeiten zur eigenständigen Deckung des Energiebedarfs analysiert (was kann durch Betriebe selbst produziert werden) und drittens die Rohstoff- und Flächenbedarfe, Effekte zum Klimaschutz oder anfallende Koppelprodukten bewertet (Abbildung möglicher Konsequenzen).

Ziel

Hauptziel des Vorhabens ist es, Kraftstoffbedarfe mobiler Maschinen in der Landwirtschaft (Schwerpunkt Feldarbeiten, Transporte, Umschlagarbeiten und Rinderfütterung) regional- und standortspezifisch zu erfassen und hinsichtlich der Rohstoff- und Flächenbedarfe sowie assoziierter Effekte (z.B. zum Klimaschutz) zu bewerten. Dieses Ziel untergliedert sich in vier Teilziele:

  • Regional differenzierte Bestimmung der Kraftstoff- und Strombedarfe
  • Status quo -Analyse bestehender Substitutionspotenziale und Eigenversorgungsanteile
  • Szenarienentwicklung zur Eigenversorgung mit alternativen Energieträgern aus der bayerischen Landwirtschaft
  • Ableitung von Handlungsempfehlungen und Steuerungsstrategien zum Ausbau der Eigenversorgung mit alternativen Kraftstoffen und Strom aus und für die bayerische Landwirtschaft.
Die meisten Betriebe erzeugen einen Teil der benötigten Energie selbst, beispielsweise mit PV-Anlagen, Windrädern oder Biogas aus Gülle. Bild: © PantherMedia / PetroP

Die meisten Betriebe erzeugen einen Teil der benötigten Energie selbst, beispielsweise mit PV-Anlagen, Windrädern oder Biogas aus Gülle. Bild: © PantherMedia / PetroP

Ein Rapsölkraftstoff-Kanister steht auf einem Feldweg vor einem John Deere

Rapsölkraftstoff ist ein alternativer Energieträger aus der bayerischen Landwirtschaft.

Biogasanlage, Technikhaus, eine Teerstraße im Vordergrund. Bild: Wolfgang Seemann, LfL

Biogasanlagen wie die des des Staatsguts in Grub, können einen Beitrag zur Energieerzeugung leisten. Bild: Wolfgang Seemann, LfL

Vorgehen im Projekt

Die regionalisierten Kraftstoffbedarfe werden mit vorhandenen Datensätzen zur Landnutzung, zur Agrarstatistik und mit etablierten Methoden (z.B. Verfahrensdaten des KTBL-Feldarbeitsrechners) berechnet.
Es werden kulturartenspezifische Anbauverfahren (inkl. der Arbeitsvorgänge wie z.B. Einzelkornsaat, Pflügen usw.) mit der räumlichen Verteilung der Kulturen und ergänzenden agrarstrukturellen Daten (z.B. zu Betriebsgrößen) in Datenbanken zusammengeführt.
Anhand der Daten erfolgt eine Klassifizierung der landwirtschaftlichen Arbeiten in leichte bis schwere Arbeitsverfahren. Für diese Klassen erfolgt eine Zuordnung in alternative Kraftstoff- und Antriebsenergien sowie Kraftstoff- und Energiebedarfe.

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Vorhabens werden nach Abschluss des Projektes veröffentlicht. Zwischenergebnisse können auf Anfrage gegebenenfalls kommuniziert werden.

Projektinformationen:
Projekttitel: Eigenversorgung der bayerischen Landwirtschaft mit erneuerbarer Energie für den Einsatz in mobilen Maschinen
Projektleitung: Dr. Norman Siebrecht | Dr. Daniela Dressler
Projektbearbeitung: Janine Mallast
Projektbeginn: 01.11.2024
Projektende: 31.10.2025
Projektfinanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus