Klimaschutzoffensive Bayern: TFZ beschafft Elektro-Arbeitsmaschine

Straubing, 18.06.2024. Fräsen, mähen, kehren – die Außenanlagen und Schaugärten des NAWAREUMs, dem Mitmachmuseum in Straubing, verlangen nach regelmäßiger Pflege und Bewirtschaftung. Das Technologie- und Förderzentrum, zu dem das NAWAREUM gehört, hat deshalb ein entsprechendes Arbeitsgerät beschafft, das umweltfreundlich betrieben werden kann. Der Haken: Maschinen mit einem regenerativen Antrieb sind deutlich teurer als herkömmliche Geräte mit Verbrennungsmotor. Im Gespräch mit der Stabstelle Öffentlichkeitsarbeit des TFZ erklärt Peter Turowski, Abteilungsleiter Zentrale Dienste, welche Tücken es bei der Beschaffung gab und wie die Mehrkosten finanziert wurden.


Herr Turowski, Sie sind für die Einkäufe am TFZ zuständig. Warum haben Sie sich für ein Arbeitsgerät mit Elektromotor entschieden, das im Vergleich doch deutlich teurer ist als die mit Verbrennungsmotor ausgestatteten Geräte?

Wir hatten bisher schlichtweg kein solches Gerät, mit dem die vielfältigen Arbeiten im Außenbereich des NAWAREUM erledigt werden konnten. Für das Fräsen, Mähen oder Kehren kommen üblicherweise sogenannte Einachsgeräteträger zum Einsatz, die in Kombination mit Anbaugeräten zu vielseitigen Multitalenten werden. Die Mehrheit dieser Geräte wird aber noch konventionell betrieben – das heißt mit Verbrennungsmotor. Wir wollten aber den Ansprüchen des TFZ sowie dem Vorbildcharakter des NAWAREUMs entsprechen und auf Nachhaltigkeit achten. Deshalb sollte die zu beschaffende Maschine mit einem regenerativen Antrieb ausgestattet sein.

Welche Mehrkosten kamen dabei auf Sie zu?

Wir haben nach einer intensiven Marktrecherche zwei Hersteller gefunden, die entsprechende Geräte mit Elektroantrieb anbieten. Die Leistung beider Geräte lag dabei auf ähnlichem Niveau, bei etwa 5 kW. Am Ende bekam ein Anbieter den Zuschlag, der das wirtschaftlichere Angebot abgegeben hatte. Die Mehrkosten, die nur bei der Antriebsmaschine entstehen, wurden durch das Bayerische Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus getragen. Das Ministerium fördert im Rahmen der Klimaschutzintiative Bayern die energetische Umstellung der land- und forstwirtschaftlichen Maschinen der Staatsverwaltung.

Nachhaltigkeit ist im Haushaltsrecht kein Beschaffungskriterium, wie haben Sie es trotzdem geschafft, das Arbeitsgerät zu beschaffen?

Wir haben bewusst klimaverträgliche Antriebe angefragt, das können wir unserem Anspruch gemäß festlegen. Der Freistaat Bayern hat zudem ein Förderprogramm ins Leben gerufen, mit dem er die Staatsverwaltung für die Zukunft fit machen möchte. Staatliche Betriebe – wie das TFZ – können mithilfe dieses Förderprogramms ihre land- und forstwirtschaftlichen Maschinen auf regenerative Antriebe umstellen. Da auch der Einachsgeräteträger die Kriterien einer landwirtschaftlichen Maschine erfüllt, konnten die Mehrkosten für den klimaverträglichen Antrieb vom Freistaat übernommen werden.

Herr Turowski, wir danken Ihnen für das Gespräch.

Ein Mann schiebt ein elektrisches Arbeitsgerät vor sich her und bearbeitet den Boden damit

NAWAREUM-Gärtner Florian arbeitet mit der neu beschafften elektrischen Bodenfräse Pflanzenreste in den Boden ein.