50 Jahre Forschung Nachwachsende Rohstoffe in Bayern
Technologie- und Förderzentrum feiert mit Symposium zu Wissenschaftskommunikation
Straubing, 5.12.2023. Mit einem zweitägigen Symposium zur Wissenschaftskommunikation feierte das Technologie- und Förderzentrum (TFZ) sein fünfzigjähriges Forschungsjubiläum in Straubing. Wie im Laufe des Symposiums deutlich wurde, gibt es ein großes gesellschaftliches Interesse an wissenschaftlichen Themen. Forschungseinrichtungen müssten allerdings stärker auf Verständlichkeit achten und sich mit Social Media auseinandersetzen, um ihre Zielgruppen zu erreichen. Am zweiten Tag des Symposiums präsentierte das TFZ den Besuchern seine Forschungsprüfstände und löste die Forderung nach verständlichen Formaten ein.
„Ich finde, egal welches politische Thema diskutiert wird, es besteht die große Gefahr der Abkapselung in die jeweils eigenen Echokammern“, sagte Staatsministerin Michaela Kaniber in ihrer Festrede am Abend, die sie im NAWAREUM, dem Mitmach-Museum unter Federführung des TFZ, hielt. Das Thema des Fachsymposiums sei deshalb gut gewählt. Es sei wichtig, dem Bürger alle relevanten Informationen zu geben, damit sich dieser in einer unübersichtlichen Welt sein eigenes Urteil bilden könne. Auch Politik brauche „den soliden wissenschaftlichen Unterbau.“
Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber hielt die Festrede zum Forschungsjubiläum des TFZ.
Warum muss ich das jetzt lesen?
Dem Festabend vorangegangen waren Vorträge aus unterschiedlichen Perspektiven, die den Bogen von YouTube bis hin zum klassischen Journalismus spannten. Kommunikationsberater Prof. Dr. Christoph Fasel zeigte dabei auf, was Wissenschaft vom Journalismus lernen kann. Mit Anekdoten aus seinem Reporterleben erheiterte er das Publikum – und unterstrich, dass auch Emotionen für eine erfolgreiche Kommunikation notwendig sind. Das Reduzieren von Komplexität sei für Journalisten Alltagsgeschäft, werde im Forschungsbereich aber häufig abgelehnt. Auch, weil sich hier unterschiedliche Logiken („komplex“ versus „konkret“) gegenüberstehen, wie Prof. Dr. Hannah Schmid-Petri, Professorin für Wissenschaftskommunikation, erläuterte. Wer sich jedoch Fragen stelle wie sie in Redaktionen häufig fallen („Warum muss ich das jetzt lesen?“), komme dem Geheimnis von guter Kommunikation schon näher, so Fasel.
Social Media - beliebt bei den jungen Erwachsenen
Dass sich Forschungseinrichtungen nicht für TikTok und andere Plattformen „verbiegen“ müssen, legte Online-Expertin Nea Matzen dar. Am Beispiel der Tagesschau sei zu sehen, dass dort auch seriöse Inhalte funktionieren. Wie Matzen mit aktuellen Studien belegte, nutzen rund 50 Prozent der Jugendlichen regelmäßig YouTube, schon 15 Prozent der jungen Erwachsenen informieren sich nur noch über Social Media über das Weltgeschehen.
Forschung zum Anfassen
Mit dem Anspruch, Forschung verständlich und nahbar zu präsentieren, öffnete das TFZ am zweiten Symposiumstag schließlich seine Prüfstände: Wie viele Emissionen gibt der Kaminofen frei, wenn der Weihnachtsbaum verheizt wird? Mit welchen Erfindungen lassen sich Herbizide wie Glyphosat in Zukunft vermeiden? Was tanken Traktoren morgen? Welche Energiepflanzen sind dem Klimawandel angepasst und wachsen auf hiesigen Böden? Antworten darauf gaben die Wissenschaftler dort, wo sie ihre Daten sonst erheben: An den Prüfständen und inmitten der Maschinen, die bei der praxisorientierten Forschung zum Einsatz kommen. Im Fokus standen dabei Dialog und Transparenz – darauf hatte auch Staatsministerin Kaniber in ihrer Festrede abgezielt:
„Nur gemeinsam wird uns der Übergang ins postfossile Zeitalter gelingen“, so Kaniber. Es sei wichtig, die Menschen nicht zu zwingen, sondern ihnen die Zusammenhänge zu erklären und sie mitzunehmen. „Dafür braucht es Einrichtungen wie das Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe mit dem TFZ. Dafür braucht es Orte wie das NAWAREUM.“
Eindrücke des Symposiums, ein Pecha Kucha-Rückblick auf die Forschungshistorie sowie Social Media-Beiträge der Veranstaltung können unter www.tfz.bayern.de abgerufen werden.
Weitere Eindrücke von der Tagung
100.000 Follower können sich nicht irren – als Landwirt und Agrarwissenschaftler erfolgreich auf YouTube
Mit YouTube begann er, weil er ein anderes Bild von Landwirtschaft zeigen wollte - heute hat er knapp 100.000 Follower: Michel Allmrodt, Landwirt und YouTuber, hat sein Schaffen auf dem Wissenschaftssymposium des TFZ vorgestellt. Das Symposium stellte sich der Frage "Forschung kommunizieren - was kommt am Ende in der Gesellschaft an?" In seinem Beitrag erklärt Allmrodt, wie er seine Community erreicht. Moderation: Florian Schrei.
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TFZ-Forschungsjubiläum: Pecha-Kucha-Vortrag von Dr. Bernhard Widmann
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TFZ-Forschungsjubiläum: Vorstellung des TFZ
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