Forschungs- und Innovationsprojekt OptiMulch
Beikrautmanagement im Feldgemüsebau mit einem spritzbaren Mulchmaterial
Auftragen des Zwei-Komponenten-Materials
Um den Einsatz von Herbiziden im Feldgemüseanbau zu reduzieren, wurde im Vorhaben MuNaRo ein aufspritzbares Mulchmaterial biogenen Ursprungs entwickelt, welches sich nach Ende seiner Funktionszeit biologisch abbaut.
Für dieses neuartige Verfahren zur Beikrautbekämpfung soll nun das Potential zur Kosteneinsparung näher untersucht werden, um das aufspritzbare Mulchmaterial für den Einsatz in der Praxis vorzubereiten. Der Fokus liegt dabei auf der Kostenreduktion der Einzelkomponenten, auf der Verringerung der Aufwandmenge sowie der Optimierung des Applikationsgeräts, z. B. hinsichtlich Flächenproduktivität, Bedienerfreundlichkeit, Reinigung und Wartung. Die besten Erfolgsaussichten werden dem Mulchverfahren als Mulchfolienersatz im Freilandgemüsebau zugesprochen.
Ziel
Ziel ist es, das neuartige Mulchverfahren für den Feldgemüseanbau praxistauglich auszugestalten. Dafür soll insbesondere das Potential zur Kostenreduktion durch Optimierung der Rezeptur, dem Handling, der Aufwandmenge sowie des Applikationsgeräts hinsichtlich Flächenproduktivität, Bedienerfreundlichkeit etc. ausgeschöpft werden. Beim Mulchmaterial handelt es sich um eine Zwei-Komponenten-Mischung aus erneuerbaren Rohstoffen, welche kurz vor Ausbringung miteinander vermengt wird und anschließend auf der Erdoberfläche geliert und aushärtet. Mit diesem Verfahren sollen Beikräuter in ihrer Keimung gehemmt und bereits gekeimte Pflanzen im Wachstum gehindert werden. Das Mulchmaterial baut sich im weiteren Verlauf biologisch ab. Neben der Optimierung des Mulchverfahrens sollen auch eine ökonomische Analyse sowie die Energie- und Treibhausgasbilanz fortgeschrieben werden.
Methode
Für die Umsetzung der Praxistauglichkeit des Mulchmaterials in Gemüsekulturen, wird in Zusammenarbeit mit dem Landmaschinenhersteller Amazonen-Werke ein Applikationsgerät für die Versuche optimiert und eine Machbarkeitsstudie für ein Seriengerät erstellt. Das Gesamtverfahren, die Koordinierung der Exaktversuche im Gemüsebau, sowie die Bonituren erfolgen in Zusammenarbeit mit der Bayrischen Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau (LWG). Untersucht werden neben der beikrautunterdrückenden Wirkung auch die Rezeptur des Mulchmaterials, die effektive Aufwandmenge und weitere Umweltwirkungen, wie der Einfluss auf das Aufkommen von Wildtieren, auf Bodenmikroorganismen, Gastropoden, Regenwürmer sowie die Abbaubarkeit und Effekte auf den Bodenwasserhaushalt (Niederschlagsaufnahme und Evaporation). Getestet wird an den Gemüsekulturen Freilandgurke, Zucchini, Melone und Kürbis und an der Reihenkultur Zuckermais.
Die „Woche der Umwelt“ fand im Schlosspark Bellevue in Berlin statt und zog 12.000 Besucher an. In persönlichen Gesprächen mit den Besuchern beantworteten die Wissenschaftler fachkundig die Fragen zur Forschungsarbeit und zeigten die Funktionsweise des Mulchmaterials anhand von Exponaten.
Ergebnisse
Die Ergebnisse werden am Ende des Projekts hier zur Verfügung gestellt.
Weiterführende Informationen
- 30.10.2024: DBU-Pressemitteilung: Wie Unkraut im Gemüsebau auch ohne Pestizide in Schach gehalten wird
- Artikel: Umweltfreundliches Mulchmaterial im Park von Schloss Bellevue ausgestellt 427 KB
- Erneuerbare Materialien am TFZ
- DBU-Förderinitiative "Pestizidvermeidung"
- Umweltschonende Beikrautkontrolle an der LWG
Projektinformationen
Projekttitel: Optimierung eines Verfahrens zum Beikrautmanagement im Feldgemüsebau mit einem spritzbaren Mulchmaterial auf Basis Nachwachsender Rohstoffe
Projektleitung: Dr. Edgar Remmele
Projektbearbeitung: Theresa Bayerl, Jonatha-Christoph Räß-Mücke
Projektlaufzeit: 01.06.2023 bis 31.05.2025
Projektpartner
Bayerische Landesanstalt für Weinbau und Gartenbau IEF1
Amazonen Werke H. Dreyer GmbH & Co. KG
Finanzierung
Deutsche Bundesstiftung Umwelt (DBU)
Förderkennzeichen: 38758/01
Förderhinweis: DBU-Förderinitiative „Vermeidung und Verminderung von Pestiziden in der Umwelt“