Forschungs- und Innovationsprojekt Dauerkulturen Bayern II
Bayernweite Dauerkulturversuche
Im Rahmen des Projektes „Ertragsstabilität, Etablierung und Umweltparameter mehrjähriger Energiepflanzen“ wird am TFZ der Anbau von mehrjährigen Energiepflanzen wie Durchwachsene Silphie, Sida, Switchgras, Riesenweizengras und Miscanthus erforscht. In einer ersten Projektphase (2014–2016) konnten bereits wichtige Erkenntnisse zur Etablierung und zum Anbau der mehrjährigen Energiepflanzen gewonnen werden. In der zweiten Projektphase (2017–2020) liegt der Fokus insbesondere auf den Langzeit-Umwelteffekten sowie der Ertragsstabilität dieser Kulturen.
Ziel
Methode
- Fortführung des Feldversuches zur Anbaueignung verschiedener mehrjähriger Energiepflanzen auf sechs unterschiedlichen Standorten in Bayern.
- Untersuchungen zur Qualität des Erntegutes zu unterschiedlichen Erntezeitpunkten (realisiert durch: LfL-ILT).
- Ökologische Bewertung der mehrjährigen Kulturen (Bodenfauna, Blütenbesucher, Humus, Nitrat) (realisiert durch: LfL-IAB/TFZ).
- Feldversuch zur Etablierung von Silphie unter Deckfrucht Silomais.
- Wissenstransfer zu alternativen, mehrjährigen Energiepflanzen unter Einbeziehung der Hemmnisse in der Praxis.
Ergebnisse
- Durchwachsene Silphie liefert auf tiefgründigen Böden mit guter Wasserversorgung hohe Trockenmasse- und Methanerträge
- Riesenweizengras kann auch Sommertrockenheit gut überstehen, benötigt aber zu den Hauptwachstumsphasen ausreichend Niederschläge für hohe Erträge
- Switchgras zeigte sich sehr trockentolerant und damit ertragsstabil als Biogassubstrat, für kalte Standorte ist es nicht geeignet
- Sida ist schwierig zu etablieren, verunkrautet leicht und konnte auf bayerischen Standorten nicht überzeugen, daher keine Anbauempfehlung
- Miscanthus liefert auf fast allen Standorten hohe Trockenmasseerträge für die thermische oder stoffliche Verwertung
- Nach vier bis fünf Jahren signifikant höhere Siedlungsdichte der Regenwürmer unter allen mehrjährigen Kulturen als in der Vergleichs-Fruchtfolge mit regelmäßiger Bodenbearbeitung
- Beikräuter erhöhen ökologische Wertigkeit der Kulturen, z. B. für samenfressende Laufkäfer
- Auf abgeernteten Parzellen von Silphie und Sida höhere Siedlungsdichte von Arthropoden als auf abgeernteten Maisflächen nachgewiesen
- Mehrjährige Energiepflanzen können die Strukturvielfalt der Agrarlandschaft erhöhen, sie punkten mit Bodenruhe, Blütenangebot, Nutzungsmosaik durch andere Erntezeitpunkte, Deckung über Winter, tolerierbaren Beikrautbesatz, Stängel/Stoppeln, Extensivierung der Pflanzenproduktion
Weiterführende Informationen
- TFZ-Bericht (Kurzfassung): Ertragsstabilität, Etablierung und Umweltparameter mehrjähriger Energiepflanzen (Dauerkulturen II) 1,5 MB
- TFZ-Bericht 54: Dauerkulturen - Aufzeigen der bayernweiten Anbaueignung 15,1 MB
- TFZ-Wissen 3: Bioenergie-Dauerkulturen. Auswahl ökologischer Alternativen 45,4 MB
- TFZ-Merkblatt: Ertragsstabilität, Etablierung und Umweltparameter mehrjähriger Energiepflanzen 255 KB
- Weiter zu: Mehrjährige Kulturen
Einblicke in das Projekt
Projektinformationen
Projekttitel: Ertragsstabilität, Etablierung und Umweltparameter mehrjähriger Energiepflanzen – Dauerkulturen II
Projektleitung: Dr. Maendy Fritz
Projektbearbeitung: Lena Förster, Daniel Leidl, Martina Lehner, Heide Lummer, Josef Wittmann
Laufzeit: 01.04.2017 – 31.07.2020
Finanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)
Förderkennzeichen: N/16/08
Zusammenarbeit mit folgenden Instituten:
Institut für Ökologischen Landbau, Bodenkultur und Ressourcenschutz (LfL-IAB)
Institut für Landtechnik und Tierhaltung (LfL-ILT)