Forschungs- und Innovationsprojekt BioReSt
Vorbereitung einer Bayerischen Biomasse-Ressourcenstrategie – wissenschaftliche Grundlagen und Empfehlungen
Die Ausarbeitung einer Biomasse-Ressourcenstrategie innerhalb der bayerischen Bioökonomie erfordert umfangreiches Wissen über die vorhandenen sowie möglichen Nahrungsmittel-, Futtermittel- und Biomasseströme einerseits und über die Bereitstellung, Nutzung und Kreislaufführung dieser Rohstoffe andererseits. Aufgabe dieses Projekts ist es, die Verfügbarkeit der Rohstoffe, die Stoffströme und die Potenziale zu erfassen und zu bewerten. Darauf aufbauend sollen wissenschaftlich fundierte Empfehlungen abgeleitet werden, welche biogenen Roh-, Rest- und Abfallstoffe sinnvoll in bestehende oder neue Wertschöpfungskreisläufe integriert werden können.
Ziel
Methode
- AP1 Schaffung einer Datengrundlage zur Ressourcenverfügbarkeit von biogenen Primär- und Sekundärressourcen inklusive Rest- und Abfallstoffen,
- AP2 Ermittlung ausgewählter Potenziale der Rohstoffarten bzw. Holzarten und -Sortimente,
- AP3 Erstellung einer bayerischen Stoffstromanalyse für biobasierte Produkte aus land- und forstlichen Roh-, Rest- und Abfallstoffen – Status Quo,
- AP4 Harmonisierte ökologische und ökonomische Bewertung des Status Quo,
- AP5 Konsequentielle Nachhaltigkeitsbewertung ausgewählter Szenarien traditioneller und innovativer Produktsysteme,
- AP6 Ableitung von Hinweisen und Empfehlungen für eine Bayerische Biomasse-Ressourcenstrategie.
Aufgabe des TFZ ist es, die unter AP3 genannte Stoffstromanalyse für die in Bayern vorhandene Agrarbiomasse in enger Zusammenarbeit mit der Landesanstalt für Landwirtschaft (LfL) durchzuführen sowie ausgewählte Produktlinien harmonisiert ökologisch und ökonomisch zu bewerten. Welche Auswirkungen eine Verschiebung von Biomasseressourcen in eine andere Produktlinie haben kann, soll mit Hilfe einer sogenannten konsequentiellen Bewertung für ausgewählte Szenarien betrachtet werden. Ein weiterer Arbeitsschwerpunkt des TFZ ist die anschließende Ableitung von Hinweisen und Empfehlungen zur Biomassenutzung.
Ergebnisse
- Die erzeugte Biomasse in Bayern setzt sich aus den Haupternteprodukten (z. B. Getreidekorn, Zuckerrübe, Grünlandaufwuchs) und aus den Nebenernteprodukten (wie z. B. Stroh oder Kraut) zusammen.
- Die Milch- und Rindfleischerzeugung stellten die mit Abstand größten Anteile der tierischen Erzeugung dar. Darüber hinaus wurden als Nebenprodukte der Tierhaltung in Bayern Gülle und Frischmasse Festmist produziert.
- Der Gesamtbedarf an Futtermitteln in der landwirtschaftlichen Tierhaltung besteht im Wesentlichen aus in Bayern erzeugter Biomasse.
- In der Landwirtschaft bestehen freie Potenziale für neue Wertschöpfungsketten. Bei der Erschließung ist zu beachten, dass die Biomasse und alle Nebenprodukte und Reststoffe effizient genutzt sowie mögliche Umweltauswirkungen berücksichtigt werden.
- Nebenernteprodukte in landwirtschaftlichen Kreisläufen sind bedeutend. Bei einer Entnahme muss die Stoffrückführung organischer Substanz auf den Entnahmeflächen berücksichtigt werden.
Projektpartner
Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler der unterschiedlichen Projektpartner im Rahmen des Forschungsvorhabens "BioReSt" sowie Vertreterin und Vertreter der Ministerien
- TU München, Lehrstuhl für Holzwissenschaft an der TUM School of Life Sciences in Freising-Weihenstephan (Koordination) (TUM-HFM)
- TU München, Professur für Circular Economy am TUM Campus Straubing für Biotechnologie und Nachhaltigkeit (TUM-CE)
- Landesanstalt für Landwirtschaft, Institut für Betriebswirtschaft und Agrarstruktur (LfL-IBA)
- Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft, Abteilung Forsttechnik, Betriebswirtschaft, Holz (LWF)
Weiterführende Informationen
Projektinformationen:
Projekttitel: Vorbereitung einer Bayerischen Biomasse-Ressourcenstrategie – wissenschaftliche Grundlagen und Empfehlungen (BioReSt)
Projektleitung: Dr.-Ing. Daniela Dressler, Dr. Norman Siebrecht
Projektbearbeitung: Theresa Diehl, Janine Mallast
Projektbeginn: 01.06.2021 (Gesamt-Vorhaben); 01.01.2022 (Beginn TFZ)
Projektende: 31.10.2024
Projektfinanzierung: Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie (StMWi) und Bayerisches Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (StMELF)