Forschungs- und Innovationsprojekt RekoRT
Treibhausgasminderung beim Anbau von Rohstoffpflanzen
Praxisrelevante Handlungsempfehlungen zur Reduktion des Ausstoßes von Treibhausgasen und anderer relevanter Emissionen der Landwirtschaft sind nur bedingt allgemeingültig. Gründe hierfür sind zum Beispiel die Abhängigkeit der landwirtschaftlichen Produktion von regionalen Gegebenheiten wie der Bodengüte und klimatischen Faktoren. Im Verbundprojekt RekoRT widmete sich das Team des TFZ zusammen mit anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus ganz Deutschland diesem Thema. Dabei konnten Stellschrauben sowie ganz konkrete Empfehlungen für Landwirtinnen und Landwirte herausgearbeitet werden.
Problemstellung und Zielsetzung
Entwicklung der Treibhausgasemissionen seit 1990
Methodisches Vorgehen
Karte: Janine Mallast, Thünen-Institut
Sichtung, Strukturierung und Harmonisierung vorliegender Daten zum Rohstoffpflanzenanbau in unterschiedlichen Boden-Klima-Räumen
Analyse der Daten sowie ökologische und ökonomische Bewertung in Anlehnung an die ExpRessBio-Methoden
Erarbeitung von methodischen Aspekten z. B. zur Bewertung von Fruchtfolgeeffekten und der Flächeneffizienz
Ableitung und Bewertung von Maßnahmen zur kosteneffizienten Minderung negativer Umweltwirkungen beim Rohstoffpflanzenanbau
Schlussfolgerungen und Empfehlungen
Grundsätzlich konnte gezeigt werden, dass die anteilige Substitution von Mineraldüngern durch organische Dünger als auch die Diversifizierung von Fruchtfolgen regionalspezifische Maßnahmen zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und anderen Umweltproblemen sein können. In Bezug auf die politischen Vorgaben zum Klimaschutz, zur Minderung der Nitrat- und Ammoniakemissionen und zur Reduktion des Pflanzenschutzmitteleinsatzes kommt das Projektkonsortium zu folgenden Empfehlungen:
Hier werden Maßnahmen zur Reduktion von Nährstoffverlusten, wie beispielsweise der Anbau von Zwischenfrüchten, empfohlen. Zu berücksichtigen ist, dass das Nitratauswaschungsrisiko neben dem Stickstoffgehalt im Boden und der Durchwurzelungstiefe der Kultur auch maßgeblich vom Tongehalt des Bodens und dem Niederschlag beeinflusst wird. Daher sollten die Bodeneigenschaften und die regional unterschiedlichen niederschlagsreichen Phasen zwingend bei der Maßnahmenplanung berücksichtigt werden.
Nur so können Ammoniakemissionen so gering wie möglich gehalten werden. Andernfalls würde diese Maßnahme zum Klima- und Ressourcenschutz im Zielkonflikt mit der Einhaltung der Grenzwerte für Ammoniak stehen.
Eine Minderung der Nährstoffverluste (insbesondere von Stickstoff während der Vegetationszeit), durch die Integration von Zwischenfrüchten und Leguminosen in einer erweiterten Fruchtfolge führt indirekt auch zu einer Minderung von Treibhausgasen, da hierdurch weniger Mineraldünger benötigt wird und gleichzeitig geringere Mengen an N-induzierten Lachgasemissionen entstehen.
Weiterführende Informationen
Projektinformationen
Projekttitel: Regionalspezifische Maßnahmen zur kosteneffizienten Reduktion von Treibhausgasemissionen beim Anbau von Rohstoffpflanzen (RekoRT)
Projektleitung: Dr.-Ing. Daniela Dressler (TFZ)
Projektbearbeiter: Pia Schneider, Theresa Stark
Projektlaufzeit: 01.06.2019 – 31.08.2022
Finanzierung: Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft über die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V.
Förderkennzeichen: 22026117, 22032818, 22032918, 22039718
Projektverbund
Johann Heinrich von Thünen-Institut für Agrartechnologie (TI-AT)
Kuratorium für Technik und Bauwesen in der Landwirtschaft (KTBL)
Technische Universität Braunschweig, Institut für Geoökologie, Abteilung für Bodenkunde und Bodenphysik (TU BS)
Technologie- und Förderzentrum im Kompetenzzentrum für Nachwachsende Rohstoffe (TFZ)