TFZ-Bericht 65
Schwierige Pelletbrennstoffe für Kleinfeuerungsanlagen
Kann man schwierige landwirtschaftliche Brennstoffe wie Stroh, Gras, Sonnenblumenspelzen oder Pappelholz aus Kurzumtriebsplantagen (KUP) so aufbereiten, dass sie ein ähnlich gutes Brennverhalten wie Rundholz oder Waldrestholz aufweisen? Solche Brennstoffe wurden am TFZ durch Pelletierung, Mischung und Additivierung hergestellt und in einem 30 kW-Zentralheizungskessel mit Vorschubrost erprobt. Die Zugabe von Kaolin senkt die Gesamtstaubemission deutlich (minus 53 bis 77 %), und auch die CO-Emissionen sind sehr stark vermindert (minus 69 bis 95 %). Zudem wird die Verschlackungsproblematik durch das Additiv wirksam entschärft. Allerdings zeigt sich bei schwefel- und chlorhaltigen Brennstoffen ein Anstieg der SO2- und HCl-Emissionen. Die überwiegend positiven – aber bei Cl- und S-haltigen Brennstoffen auch nachteiligen – Effekte beruhen auf der chemischen Wirkung des mit dem Kaolin hinzugefügten Aluminiums, das die Vorgänge bei der Aschebildung beeinflusst. Durch das Aluminium wird beispielsweise aerosol- und schlackebildendes Kalium in der Asche in Kalium-Aluminium-Silikaten „eingefangen“ und kann sich damit nicht mehr feinstaubbildend auswirken. Die Kaolin-Additivierung birgt somit Chancen, dass die normalerweise problematischen aber chlor- und schwefelarmen Pappel- und Weidenholz-Brennstoffe auch im Bereich der häuslichen Heizungen eingesetzt werden können. (170 Seiten)
Erscheinungsdatum: März 2020
Preis: 4,50 €
Die Publikation als PDF 5,8 MB (kostenlos)