Biodiesel - FAME
Biodiesel-betriebener Traktor beim Grubbern
Als Biodiesel werden Fettsäuremethylester, kurz FAME (engl.: fatty acid methyl ester) bezeichnet, die durch den chemischen Prozess der Umesterung von zumeist pflanzlichen Ölen hergestellt werden und als Kraftstoff für Dieselmotoren Verwendung finden. In der EU werden vorwiegend Altspeiseöle und Rapsöl sowie zu einem geringeren Anteil Palmöl, Sonnenblumenöl und Sojaöl als Rohstoffe eingesetzt. Je nach Art des Rohstoffs unterscheidet man verschiedene FAME, zum Beispiel Rapsölmethylester (RME) oder Altfettmethylester (AME oder UCOME, engl.: used cooking oil methyl ester).
Die Qualitätsanforderungen an Fettsäuremethylester sind in der Norm DIN EN 14214 geregelt. Darüber hinaus gehende Anforderungen sind von der Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel festgelegt.
Herstellung von Biodiesel
©Adobe Stock/Steffen Eichner
Neben der herkömmlichen Umesterung gibt es auch alternative Herstellungsverfahren mit Hilfe von Mikroorganismen oder Enzymen, deren großtechnische Anwendung bislang jedoch noch wenig Bedeutung hat.
Eigenschaften von Biodiesel
Biodiesel abgefüllt in einer Laborflasche
Die Höhe der Treibhausgasemissionen bei der Nutzung von FAME hängt stark von Art und Herkunft der Rohstoffe ab. Der in Deutschland in Verkehr gebrachte Biodiesel weist im Mittel eine Treibhausgaseinsparung von über 80 % gegenüber fossilem Kraftstoff auf. Der vorgeschriebene Mindestwert an Treibhausgaseinsparung für Biokraftstoffe beträgt nach EU-RED II je nach Inbetriebnahmejahr der Produktionsanlage zwischen 50 und 65 %, wodurch ein erheblicher Beitrag zum Klimaschutz garantiert ist.
Der jährlich erscheinende Evaluations- und Erfahrungsbericht der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung gibt eine detaillierte Übersicht zur Rohstoffbasis, der Treibhausgaseinsparung und den Mengen an Biokraftstoffen in Deutschland.
Biodiesel kann in geeigneten Motoren unvermischt als Reinkraftstoff (auch B100 genannt) oder in verschiedenen Mischungsverhältnissen mit Mineralöldiesel verwendet werden.
B100
Der Passat des TFZ ist mit Biodiesel schon 12-mal rund um die Erde gefahren. Dabei wurden 75 t Treibhausgase eingespart.
Durch das novellierte Energiesteuergesetz und durch die Einführung des Biokraftstoffquotengesetzes im Jahr 2006 wurde die steuerliche Begünstigung von Biodiesel in Deutschland schrittweise aufgehoben. Dies führte zu einem drastischen Rückgang der Nachfrage nach B100 sowie der dafür freigegebenen Fahrzeuge. Für bestimmte Nutzfahrzeuge werden aber noch weiterhin B100-Freigaben erteilt. Wird in Deutschland Biodiesel in der Land- und Forstwirtschaft eingesetzt, so wird auf Antrag die Energiesteuer nahezu vollständig wieder zurückerstattet.
Auch dann wenn FAME nicht als B100 vermarktet sondern als Blendkomponente für fossilen Dieselkraftstoff eingesetzt wird, müssen die Anforderungen der Norm DIN EN 14214 erfüllt werden.
B7, B10, B20, B30
Biodiesel | Dieselkraftstoff | |
---|---|---|
Heizwert massebezogen in MJ/kg | 37,1 | 43,1 |
Heizwert volumetrisch im MJ/l | 32,7 | 35,9 |
Dichte (15 °C) in kg/l | 0,88 | 0,83 |
Kin. Viskosität (20 °C) in mm²/s | 7,5 | 5,0 |
Cetanzahl | 56 | > 51 |
Flammpunkt in °C | 120 | 80 |
Kraftstoffäquivalenz in l | 1 | 0,91 |